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Im Gespräch mit Elke Vogelsang

Im Gespräch mit Elke Vogelsang über ihr Buch "Workshop Hundefotografie"

Wir haben uns mit Elke Vogelsang unterhalten. Elke arbeitet seit 10 Jahren selbständig als Fotografin und ist spezialisiert auf die Hundefotografie bzw. Haustierfotografie im Algemeinen.

Seit einigen Jahren arbeitet sie fast ausschließlich mit Unternehmen, darunter Pedigree, Fujifilm und Fluff&Tuff. Außerdem wurde sie und ihre Bilder bereits in vielen großen Magazinen veröffentlicht, unteranderem im Times Magazin, National Geographic und der Zeit.

Wie bist du zur Tierfotografie gekommen und was fasziniert dich daran?

Vor einigen Jahren, genauer gesagt 2009, beschloss ich, einen kreativen Ausgleich zu einer sehr stressigen Zeit zu suchen. Meine Wahl fiel auf die Fotografie, die ich sporadisch als Hobby ausübte. Als Neujahrsvorhaben begann ich ein Ein-Bild-pro-Tag-Projekt. Hiermit versuchte ich, ein wenig Normalität aufrecht zu erhalten und eine Art Bildtagebuch für meinen Mann zu erstellen, der zuvor an Weihnachten mit einer schweren Hirnblutung ins Krankenhaus eingeliefert worden war. So fotografierte ich jeden Tag und stellte jeweils ein Bild online. Zum Glück wurde mein Mann wieder vollständig gesund, aber die Fotografie war für mich zu einer Art heilendenden Beschäftigung geworden. Das Projekt lief ein ganzes Jahr lang, in dem ich lernte, meine Kamera zu bedienen und jeden Tag versuchen musste, neue Ideen zu finden. Schnell war klar, meine Hunde wurden zu meinem am häufigsten fotografierten Motiv.
Immer mehr Leute aus meiner Umgebung fragten, ob ich nicht auch ihren Hund fotografieren könnte und so beschloss ich mein Leben ein bisschen zu ändern und meldete ein Gewerbe als Fotografin an. Das ist nun dieses Jahr genau 10 Jahre her und ich könnte nicht glücklicher sein über diese Entscheidung. Ich kann nunmehr meine Zeit mit Fotografie und Tieren verbringen, ein wahr gewordener Traum ist, in den ich viel Zeit und Spaß stecke.

Elke Vogelsang Hundefotografie
Elke Vogelsang Hundefotografie

Für wen ist dein Buch "Workshop Hundefotografie" gedacht?

Das Buch richtet sich vorrangig an Anfänger in der Hundefotografie, aber auch an ambitionierte Hobbyfotografen, die noch ganz viele Infos zum Umgang mit dem Hund, den richtigen Einstellungen und Tricks aus dem Alltag einer Hundefotografin lernen möchten.

Ist das Buch eher theoretisch oder praxisorientiert?

Es werden nicht nur die technischen Grundlagen ins Detail beleuchtet, sondern auch ganz viele praktische Tipps gegeben. Insbesondere die über 50 Workshops aus allen Bereichen rund um das Thema Hundefotografie sollen ganz viel Motivation und Inspiration für eigene Projekte geben und Lust darauf machen, die Kamera in die Hand zu nehmen.

Worauf muss man bei der Hundefotografie besonders achten? Welche Einstellungen sind wichtig, welches Licht sollte man nutzen und schafft man das alleine?


Jeder Hund hat seinen ganz eigenen Charakter. Mit jedem Hund, den ich treffe, lerne ich wieder etwas neues. Sie stellen mich alle vor andere Herausforderungen. Da ist der sture Senior, der meine seltsamen Geräusche allenfalls mitleidig zu ignorieren scheint. Ist er vielleicht doch taub? Oder der ängstliche Tierschutzhund, der erst Vertrauen fassen muss und dann posiert als hätte er nie was anderes gemacht. Der ignorante Dackel, der sich für nichts interessiert, außer mein Studio zu erkunden. Alle diese Hunde brauchen eine andere Herangehensweise, um sie freudig für Bilder in Szene zu setzen.

Draußen fotografiere ich gerne mit Offenblende, um den Hintergrund unscharf zu gestalten und so den Hund herauszustellen. Im Studio nutze ich zumeist eine kleine Blende, um möglichst viel vom Hund scharf zu bekommen.

Während ich im Studio zumeist einen Zoom im Bereich von 24-70mm nehme, um bei etwa 24mm verschrobene, urige Gesichter und mit etwa 70mm eher elegantere Portraits zu schießen, bin ich draußen viel mit Teleobjektiv unterwegs, um auch mal auf Distanz die Situationen und Action einzufangen. Hier ist ein Zoom im Bereich 70-200mm ein wunderbares Objektiv.

Auch wenn man für gewöhnlich den Kehrwert der Brennweite sicher halten sollte, ohne zu Verwackeln, nutze ich bei Hunden auch bei Portraits eine minimale Verschlusszeit von 1/400s. Wir haben ein Motiv, das lebendig ist und so mancher Jungspund bewegt sich, auch wenn er brav für ein Portrait sitzen sollte, gerne mal aufgeregt hin und her. In Verbindung mit dem kontinuierlichen Autofokus gehe ich hier sicher, dass Portraits scharf sind, egal wie aufgeregt der Hund ist.
Bei Bewegungsaufnahmen nehme ich eine Verschlusszeit von mindestens 1/1000s, um auch den schnellsten Hund in der Bewegung einzufrieren.

Ich persönlich bin ein großer Fan von hellen, bedeckten Tagen, um zu jeder Uhrzeit draußen fotografieren zu können. Hier kann ich mich voll auf den Hund fokussieren. Soll bei Sonne fotografiert werden, sind die frühen Morgen- und die späten Abendstunden mit wunderbar weichem Licht und tief stehender Sonne die besten Zeiten.

Hunde sind ja oft sehr aktiv. Welche Tricks gibt es sie zu zähmen?

Oberste Devise ist, dass das Shooting allen Beteiligten Spaß machen muss. Die Hunde werden belohnt und verwöhnt. Sie fühlen sich wie Stars. Und das danken sie mit freudigem Mitmachen und aufgeweckten Blicken. Manche fassen es gar nicht, dass sie nur für’s lieb Schauen mit Leckerlies und Lob zugeballert werden. Meinen drei Hunden sage ich eh ständig, wie großartig sie sind und sie reißen sich, dran zu sein, da es Leckerlies in Fülle gibt. Leider halten sich die verpämperten Lörken auch für die Könige der Straße. Mit Erziehung hat meine Hundefotografie also wenig zu tun. Es ist bindungsstärkende Beschäftigung und freudige Auslastung.

Ich passe meine Motivationshilfen auf den individuellen Hund an. Der eine mag Bewegung mehr schätzen, als der andere. Die meisten machen viel für Leckerlies. Und es gibt auch diejenigen, die eher verschmust und leise sind und sogar für verbales Lob lieb mitmachen. Jeder Hund ist anders. Und jeder Hund lehrt mich etwas neues.

Der Trick sind Geduld, Ruhe und viel viel Belohnung.

Wir kennen dich bereits aus dem Schnappschuss Magazin. Die Hundeportraits dort kamen aus dem Studio und hatten einen ganz besonderen und kreativen Look. Bei dem Buch geht es eher um Aufnahmen, bei denen die Hunde im Alltag sind und authentisch wirken. Hast du einen persönlich favorisierten Bildstil oder machst du da gar keine Unterscheidung?

Zur Studiofotografie bin ich durch Zufall gekommen. Ich habe damals jeden Tag fotografiert und wollte das auch im Winter weiter tun, obwohl mir das graue Wetter und matschiger Schnee draußen keine Lust dazu machten. So habe ich die Studiofotografie ausprobiert, die ich von fern eigentlich immer für sehr langweilig hielt. Ich stellte mir gelangweilte Hunde auf Pappen vor. So hab ich versucht, etwas zu finden, was ich spannend finde. Mein Augenmerk lag da schon immer auf der Ausdrucksweise der Hunde. Genau diese Bilder kamen dann gut an und gingen viral, sodass ich plötzlich als Studiofotografin gehandelt wurde. Dabei liebe ich es mit Hunden in Wald und Feld unterwegs zu sein. Mittlerweile aber hab ich die Studiofotografie sehr ins Herz geschlossen.

Da ich beruflich auf Spezialisierung schwöre, zeige ich auch weiterhin vorrangig meine Studiofotos. An der Fotografie im Allgemeinen liebe ich aber die Vielseitigkeit und fotografiere auch privat noch alles mögliche und in jeder Lebenslage.

Wenn ich die Bilder von anderen bewundere, sind es häufig Straßenfotografien, bei denen jemand das Geschehen als stiller Beobachter in grafischen und kompositorisch ansprechenden Bildern festhält.

Elke Vogelsang Hundefotografie
Elke Vogelsang Hundefotografie

Arbeitest du überwiegend mit deinen eigenen Hunden oder hast du auch viele Auftragsarbeiten?

Meine Hunde sind durchaus sehr willige Modelle und müssen für vieles „herhalten“. Aber mein Bildarchiv besteht zum großen Teil aus anderen Tieren, darunter auch Katzen und Pferde.
Für große, kommerzielle Produkte werden auch Modelle inklusive Trainer gebucht.

Hunde sind sicherlich oft unberechenbar. Gibt es Situationen, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind?

Da gab es die beiden Boxer, die in einem mir unbekannten Gebiet (von den Besitzern ausgesucht) sofort und auf der Stelle, als sie von der Leine kamen, in einen angrenzenden Tümpel sprangen. Und das Wort „Tümpel“ ist noch freundlich ausgedrückt. Es war eine Jauchegrube. Die beiden stanken und waren bis zum Hals voller Matsch. Ich habe sehr gelacht, aber das Shooting mussten wir dann doch auf einen anderen Termin in einer anderen Location verlegen.

Aber häufig sind es genau diese Momente, die zu den besten Bildern führen. So manch Hund hat dann doch eher ein anderes Verständnis von Spaß und springt in Gewässer oder wälzt sich im nächsten Pferdedung, wenn man nicht aufpasst. Es ist schon ratsam, das Gelände zu kennen und die Aufmerksamkeitsspanne und den Gehorsam des Hundes realistisch einzuschätzen.
 

Frauchen und Herrchen sind in der Regel echte Liebhaber. Wie kann ihnen das Buch dabei helfen die Freude über die Vierbeiner in beeindruckende Fotos zu verwandeln?

Es gibt viele Tips, auch ohne Assistent die Eigenheiten des eigenen Vierbeiners festzuhalten. Nicht jeder hat Profiausrüstung, so kann man auch mit einfachen Mitteln zu tollen Ergebnissen können. Dazu möchte das Buch anspornen. Da alle Workshops und Beispiele aus dem Alltag und leicht nachmachbar sind, lernt man, das Leben in emotionalen und persönlichen Bildern festzuhalten und gleichzeitig kreativ die Fotografie zu lernen.

Buch Fotoratgeber Workshop Hundefotografie - Elke Vogelsang

Buch Fotoratgeber Workshop Hundefotografie - Elke Vogelsang

“Wie mache ich gestochen scharfe und gut belichtete Fotos meines Hundes? Wie gelingen emotionale Bilder, die den Charakter meines Vierbeiners wiedergeben? Wie schaffe ich es, auch ohne Assistenten, Bilder zu bekommen, die Energie und Lebensfreude ausstrahlen? Diese und viele weitere Fragen beantwortet Elke Vogelsang in ihrem Ratgeber – so einfach wie möglich, so umfangreich wie notwendig, direkt aus dem Alltag einer Hundefotografin. Von den technischen Grundlagen der Hundefotografie bis hin zu 50 Workshops – hier lernen Einsteiger und erfahrene Hobbyfotografen, wie sie Hundepersönlichkeiten in Szene setzen, kreative Bildideen entwickeln und diese optimal und hundegerecht umsetzen können.”

Zum Buch

 

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